Hier dazu die Übersetzung eines Artikels von der Webseite Rhino Poaching:
Ein erster Blick auf die Zahlen auf hohem Niveau zeigt, dass die Wilderei im ganzen Land im Vergleich zu 2021 gleich geblieben ist (448 gewilderte Nashörner im Jahr 2022 gegenüber 451 im Jahr 2021). Wie Minister Creecy bestätigte, verzeichnete das traditionelle Epizentrum der Wilderei, der Krüger-Nationalpark, einen starken Rückgang der Wilderei (124 im Jahr 2022 gegenüber 209 im Jahr 2021 - ein Rückgang um 40 %).
In KwaZulu-Natal (KZN) hingegen ist die Zahl der durch Wilderer getöteten Nashörner enorm gestiegen (244 im Jahr 2022 gegenüber 102 im Jahr 2021). Von den 244 in KZN getöteten Nashörnern wurden 228 Kadaver im staatlichen Provinzpark Hluhluwe iMfolozi gefunden und 16 gingen in privaten Wildreservaten verloren.
Die Aussage von Minister Creecy, dass "wir glauben, dass die Provinzbehörden in KwaZulu-Natal, wenn sie unserem Modell folgen, in der Lage sein werden, die Nashornwilderei in ihren Provinzparks deutlich einzudämmen, bevor es zu spät ist", scheint ein unverhohlener Versuch zu sein, die nationale Regierung von der Verantwortung für das "neue Epizentrum" der
Nashornwilderei freizusprechen. Es ist an der Zeit, dass Behörden, private Nashornbesitzer, Nichtregierungsorganisationen und Naturschützer zusammenkommen, bewährte Praktiken austauschen und gemeinsam gegen die Wilderersyndikate vorgehen.
Im Jahr 2022 wurden in Südafrika 132 Personen im Zusammenhang mit der Nashornwilderei verhaftet. Das sind 100 weniger als im Jahr 2011, als die Zahl der gewilderten Nashörner genau so hoch war wie 2022 (448). Warum nach einem Jahrzehnt des Aufbaus von Aufklärungsnetzen und verstärkten Anti-Wilderei-Einsätzen 100 Wilderer weniger verhaftet wurden, ist ein weiterer Bereich, der von den Behörden näher erläutert werden muss.
Um die Auswirkungen der jüngsten Wildereizahlen wirklich zu verstehen, sind mehr Informationen erforderlich - Informationen, die die südafrikanische Regierung leider nicht bereitstellt.
Während beispielsweise die Schlagzeilen aus dem Krüger-Nationalpark (KNP) unglaublich positiv aussehen, werden für eine vollständige Analyse des Trends die jährlichen Zahlen der Nashornpopulation im KNP benötigt. Es ist allgemein anerkannt, dass aufgrund des Ausmaßes der Wilderei im KNP in den letzten zehn Jahren in Verbindung mit einer proaktiven Politik zur Umsiedlung von Nashörnern aus dem KNP in andere sichere Gebiete des Landes die Population
der Nashörner im KNP erheblich zurückgegangen ist. Es ist daher logisch, dass auch die Wilderei zurückgeht. Ein besseres Maß für den Erfolg der Anti-Wilderei-Aktivitäten in dem weltberühmten Park wäre das Verhältnis der gewilderten Nashörner zu der derzeitigen Population.
Liebe Grüße
Kerstin Geske
Im Namen des Vorstandes von go-for-rhino