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Liebe Mitglieder und Spender,
Vor zwei Wochen war ich mit meinem Mann wieder in Somkhanda. Es geschah auf Einladung von Somkhanda, da Hope und Makhosi wieder neue Radiosensoren aufgrund ihres schnellen Wachstums benötigten. Außerdem wurde beschlossen, ihnen die Hörner abzusägen, weil die Nashörner-Wilderei bedrohlich in Südafrika ansteigt, dazu später.
Leider konnten wir nicht, wie letztes Mal über Durban fahren, da aufgrund des Starkregens vor ein paar Wochen, einige Brücken zerstört sind. Unsere Reise, die wir privat bezahlt haben und den Verein kein Geld kostet, führte uns deshalb über das Inland, meistens in einer Höhe zwischen 1400 und 1700m. Viele Menschen denken, Südafrika, da muss es warm sein. Wir haben Nachts ziemlich gefroren, einmal waren sogar unsere Autoscheiben gefroren.
In Somkhanda angekommen, war es warm, so dass wir im Zelt geschlafen haben. Am ersten Abend haben wir dann das erste Mal Buyi, unsere Ansprechpartnerin von Wildlands, getroffen, die die Community in Somkhanda unterstützen. Ich habe selten eine so tolle schwarze Frau getroffen. Nach einem Briefing am nächsten Morgen ging es in den Busch, um Hope und Makhosi zu finden, deren ungefährer Standort schon von den Rangern ausgemacht worden war. Somkhanda ist 20.000 Hektar groß. Zuerst wurde Makhosi vom Hubschrauber aus durch einen Veterinäre betäubt. Dann mußte alles sehr schnell gehen, denn die Betäubung war so ausgelegt, dass nur 20 Minuten zur Verfügung standen. Wir konnten uns überzeugen, dass auch das Absägen des Hornes den Nashörnern nicht wehtut, da sie zwar betäubt, aber bei vollem Bewusstsein waren,
deshalb wurden Ihnen auch die Augen verbunden und die Tücher in die Ohren gesteckt. Übrigens wurde alles von einem Verantwortlichen der Umweltbehörde beaufsichtigt. Insbesondere hat er die abgesägten Hörner gekennzeichnet. Sie müssen an einem geheimen Ort in Somkhanda aufbewahrt werden, den auch er nicht kennen darf. Hier noch eine kleine Anekdote. Kurs bevor die Nashörner wieder aufwachen, kam der Befehl "alle in die Autos". Als Hope aufwachte, war das Auto, in dem wir waren, ihm im Weg und hat uns zweimal angestupst, ohne dass uns oder ihm etwas passiert ist.
Hier noch einige Impressionen:
Hier noch mal ein Facebook Link von Somkhanda, in dem uns ausdrücklich gedankt wird.
https://fb.watch/cW6gIW-t6j/
Situation der Nashorn Wilderei in Südafrika
Leider kann ich hier nichts Gutes berichten. In diesem Jahr hat die Nashorn Wilderei wieder extrem zugenommen. Die Gründe liegen in der immer größer werdenden Armut der Menschen und der hohen Arbeitslosigkeit, die bei 60% liegt, und den auch hier gestiegenen Preisen.
Im Umfolozi Park, der für seine Nashörner bekannt ist, wurden dieses Jahr bereits 91 Nashörner getötet. In der näheren Umgebung von Somkhanda in den 2 Wochen vor unserem Besuch 10 Nashörner. Was oft vergessen wird, jedes getötete Muttertier kann auch keine Baby mehr bekommen.
Diese Zahlen habe ich aus erste Hand. Die offiziellen Zahlen 31+ können also nicht stimmen.
Leider sind dieses Jahr die Spenden auch bei uns drastisch eingebrochen. Wir sind jedoch einer der größten Spender für Somkhanda, mit unserem Geld haben wir die letzten Jahre das Gehalt von 10 Wildhütern und die Sensoren für Hope und Makhosi bezahlt.
Bitte macht Werbung für uns, jede noch so kleine Spende zählt. Lasst uns mithelfen, dass die Nashörner Südafrikas nicht aussterben.
Kerstin Geske
Im Namen des Vorstandes von go-for-rhino