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WIE STEHT ES UM DIE NASHÖRNER IN AFRIKA
Liebe Mitglieder und Spender,
Zuerst möchte ich heute einen Überblick geben, wie die Situation der Nashörner in Südafrika aussieht.
Mit Stand August gibt es in Südafrika 13.991 Breitmaulnashörner und 2.065 Spitzmaulnashörner. Dabei müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass Südafrika die grösste Population von Nashörnern in ganz Afrika hat.
Von 2008 bis 2023 wurden in Südafrika 10.285 Nashörner gewildert und damit getötet. In 2023 waren es nach offiziellen Zahlen 499 getötete Nashörner, 51 mehr als im Jahr 2022. Bis August wurden in diesem Jahr bereits 229+ getötet. Das sind jedoch nur die offiziellen Zahlen, die Dunkelziffer könnte um einiges höher liegen. Um so erfreulicher ist, dass in Somkhanda, unserem Projekt in Kwazulu-Natal, seit 2011 kein einziges Nashorn gewildert wurde, obwohl gerade in den letzten 2 Jahren Kwazulu-Natal besonders von Wilderei betroffen war.
Für alle neuen Spender und Interessenten hier einige Informationen über Somkhanda.
Somkhanda liegt etwa 50 km südlich von Swaziland und ist ein vom Stamm der Gumbi geführtes Naturreservat. Neben Nashörner sind auch Büffel, Elefanten, Löwen und insbesondere Wildhunde, jetzt dort beheimatet. Neben einfachen Campingplätzen gibt es dort eine einfache Lodge mit einer gut ausgestatteten Gemeinschaftsküche. Gäste können selbst durch Somkhanda fahren, benötigen jedoch einen Off-Roader und ein Navigationssystem mit GPS-Daten, da es keine ausgezeichneten Wege gibt. Der Grund dafür ist, dass Somkhanda nicht hauptsächlich für den Tourismus ausgelegt ist, sondern vielmehr dem Erhalt der Tiere. Unsere Mitglieder wissen, dass wir in Somkhanda 4 Nashörner adoptiert haben und dass mit diesen Geldern und zusätzlicher Spenden die Gehälter der Antiwilderer-Einheit und ein Teil ihrer Ausstattung finanziert wird.
Aber wie geht es unseren Nashörnern?
Injabulo
Injabulo ist etwas über 2 Jahre alt und im Juni brachte ihre Mutter ein brandneues Kalb zur Welt. Das bedeutete, dass die Mutter sie und ein anderes älteres Weibchen, das gewöhnlich Zeit mit ihnen verbrachte, wegstieß, da sie ihr neues Kalb sehr beschützen wollte. Dies ist bei Breitmaulnashörnern sehr häufig der Fall, und so verbrachten Injabulo und das ältere Weibchen viel Zeit miteinander. Im Juli wurden beide Tiere im Rahmen einer Massenenthornungsaktion in Somkhanda enthornt. Ziel der Enthornung ist es, den Großteil der Hörner der Nashörner zu entfernen, um so den Anreiz für Wilderer zu
verringern und hoffentlich zum Schutz der Nashörner von Somkhanda beizutragen. Die Enthornung war ein großer Erfolg, und beiden Tieren geht es gut.
Oscar
Oscar wurde regelmäßig von den Nashornbeobachtern zu Fuß gesichtet. Sobald jedoch eine Kamera auftaucht, ist er schnell wieder verschwunden! Glücklicherweise kommt er immer an den sorgfältig aufgestellten Kamerafallen vorbei, so dass Somkhanda viele schöne Bilder von ihm machen konnte, wenn er zum und vom Wasser geht. Es geht ihm gut, und wir hoffen, dass die Ranger ihn bald wieder in natura zu Gesicht bekommen! Auch Oscar wurde während der Juli-Aktion enthornt.
Mpilo (Hope) und Makhosi
Milo und Hope sind immer noch zusammen, vielleicht auch weil sie als Babys in der Aufzuchtstation damals gemeinsam aufgewachsen sind und gemeinsam nach Somkhanda ausgebildet wurden. Wie sich viele Mitglieder noch erinnern können, war Milos Mutter das einzige Nashorn, welches vor mehr als 10 Jahren in Somkhanda gewildert wurde. Makhosi stammte aus einem privaten Park, der Besitzer war einverstanden, die beiden nicht zu trennen, so dass beide nach Somkhanda kamen. Beide nahmen an der Enthornungsaktion teil.
Mein Herz ist zwiegespalten, was das Absägen der Hörner von Nashörnern betrifft, aber der Erfolg von Somkhanda scheint ihnen recht zu geben. Übrigens wachsen die Hörner ja auch wieder nach.
Der Vorstand hat eine Bitte.
Wir möchten alle Mitglieder und auch unsere Spender aufrufen, uns Ideen zu zusenden, wie wir vielleicht mehr Spenden bekommen können oder vielleicht auch dabei mit helfen, damit wir noch einen größeren Beitrag leisten können, um die
Nashörner Afrikas nicht aussterben.
Liebe Grüße
Kerstin Geske
Im Namen des Vorstandes von go-for-rhino