Im Jahr 2020 wurden nach offiziellen Angaben 394 Nashörner in Südafrika gewildert.
Dies ist ein Rückgang gegenüber 2019 von 30%. Eigentlich ein Erfolg oder doch nicht?
Was waren die Hauptfaktoren für den Rückgang?
Wie die Ministerin für Umwelt, Forstwirtschaft und Fischerei in Südafrika berichtet, spielte Covid19 und die damit verbundenen Reisebeschränkungen innerhalb und außerhalb Südafrikas zweifellos eine Rolle. Anekdotische Hinweise deuten darauf hin, dass sich Kriminelle während des harten Lockdowns ab März, in dem weder Alkohol, noch Tabakwaren verkauft werden durften, sich dem Alkohol- und Tabakschmuggel zuwandten, da es der einfachere Weg zum schnellen Profit war.
Die Gesamtzahl der aufgedeckten Wildereiversuche wurde nicht veröffentlicht, aber es gibt Anzeichen, die auf einen Rückgang der Aktivität im harten Lockdown hindeuten. Dennoch ist klar, dass die Übergriffe in ganz Südafrika zu nahmen, als die Beschränkungen im Juli gelockert wurden, mit 166 getöteten Nashörnern in den ersten sechs Monaten und 228 getöteten Nashörnern in der zweiten Hälfte des Jahres. Der größte Anstieg der Wildereivorfälle im Krüger Park war im Monat Dezember zu verzeichnen. Ist dies ein Produkt der monatelangen unbefriedigten Nachfrage, die sich jetzt fortsetzen wird? Übrigens wenn man die Zahl der gewilderten Nashörner zu den Tagen eines Jahres in Beziehung setzt, wird immer noch alle 22 Stunden ein Nashorngewildert.
Jüngste Nachrichten über die Gesamtzahl der Nashörner im Krügerpark machen deutlich, dass es seit 2011 einen dramatischen Rückgang der Nashörner im Park gab. Bei der letzten Zählung 2019 gab es noch 3817 Nashörner im
Krügerpark (ein Rückgang von 60% gegenüber 2008). Die Populationen sinken, aber die Wilderei geht weiter. Bitte bedenkt auch, jedes gewilderte weibliche Nashorn ist nicht nur ein gewildertes Nashorn, es wird auch keine Kinder mehr zeugen.
Der Rückgang der Wilderei ist ein willkommener Schritt nach vorn für die Nashörner in Südafrika, einer der hoffentlich einen gewissen Stolz für diejenigen bringt, die vor Ort arbeiten. Covid19 hat die Bemühungen zum Schutz der Nashörner vor Ort unterbrochen, die Finanzierung des Nashornschutzes ist angesichts der Auswirkungen der Pandemie
auf die Weltwirtschaft und die Finanzierungsprioritäten der Regierungen ungewiss.
Es ist wichtig, dass wir weiterhin alles tun, um die Nashörner zu schützen.
Letztes Jahr konnten wir mit Eurer/Ihrer Hilfe Rand 170.000 Rand nach Somkhanda für unsere 4 adoptierten Nashörner, nach Thula Thula Rand 115.000 und an den Krüger Park R 20.000 überweisen.
Wie Ihr/Sie bestimmt wisst, ist der Krüger Park ein staatlicher Park und durch den Lockdown war die Kommunikation abgerissen, wir bekamen keine Informationen, was mit unserem Geld passiert, so dass wir die Zahlungen eingestellt haben. Wir sind gerade dabei den Kontakt wieder herzustellen.
Wir freuen uns, dass wir gestern Rand 100.000 für den Schutz unserer 4 adoptierten Nashörner Oscar, Hope, Makhosi und Michael anweisen konnten.
Im Moment plane ich mit meinem Mann ohne Kosten für den Verein im März Somkhanda und Thula Thula zu besuchen. Dies ist möglich, da wir ja bereits in Südafrika sind. Wir freuen uns schon darauf, im nächsten Newsletter berichten zu können.
Kerstin Geske
Im Namen des Vorstandes