Wir, der Vorstand möchten uns ganz herzlich für die zahlreichen Spenden und Beiträge bedanken und freuen uns, Euch/Ihnen mitzuteilen, dass wir deshalb an unsere beiden Projekte mehr als 15.000 Euro überweisen konnten. Im November hat die Familie Lacey-Krone Somkhanda besucht, wo unser Oscar lebt und ihn auch in seiner natürlichen Umgebung sehen konnten (Bild oben) und außerdem in der Aufzuchtstation Hope besucht. Unser zweiter Vorsitzender Karl-Heinz Schäfers hat dafür extra seinen privaten Besuch verlängert und die Familie begleitet. Ich möchte hier extra hinweisen, dass der Besuch nicht von Geldern des Vereins bezahlt wurde und mich für den Einsatz von Karl-Heinz ganz herzlich bedanken. Hier sein Bericht.
Besuch bei Hope und Oscar
Tag1: Es ist der 15. November, eigentlich sollte ich heute nach Hause kommen. Aber es haben sich Jana Mandana Lacey-Krone, Ihr Ehemann Martin Lacey und der Sohn Alexis Henry angemeldet. Grund genug für mich, meine Reise zu verlängern. Gespannt warte ich im Ankunftsbereich in Johannesburg. Obwohl die Air France relativ pünktlich gelandet ist, dauerte es eine Stunde bis es soweit war. Etwas übermüdet, aber dennoch locker, leicht und entspannt kamen sie durch das große Tor. Ich weiß nicht wie ich mir eine Zirkuschefin mit Familie vorgestellt habe, aber sie sahen aus wie eine ganz normale Familie.
Die lange Fahrt von Johannesburg zum Private Game Reservat wurde mit dem Kennenlernen beiderseits zur kurzweiligen Veranstaltung. Dennoch, wegen der verspäteten Abfahrt in Johannesburg, vielen zweispurigen Abschnitten der National Route und dann auch die vielen langsamen LKW bedeuteten für uns eine Fahrzeit von über 7 Stunden. Praktisch mit dem letzten Lichtstrahl standen wir vor dem Eingangsgate des Reservates. Ein freundlicher Ranger öffnete nach Rücksprache das Tor, und unser Guide (Chenin) für die nächsten Tage, kam zum Gate und holte uns ab. Vom Gate bis zu unserer Lodge fuhren wir ca. 7 km durch die Wildnis, aber unsere Hoffnung, schon mal das eine oder andere Tier in der Dunkelheit zu sehen, erfüllte sich nicht.
Nach der Zimmerverteilung und kurzer Erfrischung ging es direkt zum Abendessen. Schon während des Essens stellten wir fest, dass die Lodge einen ausgezeichneten Koch hat, dem Jana sogleich ein Angebot für den Circus machte. Nach den ersten Gesprächen zum Kennenlernen verabschiedeten wir uns schnell zum Schlafen, war es doch ein langer Tag.
Tag 2: Am nächsten Morgen beim Frühstück das erste Briefing zur Situation. Anschließend ging es hinaus, um unser Adoptivnashorn Oscar zu suchen. Die Tiere sind besendert und wir sind mit Antenne und Empfänger auf den nächsten Berg gefahren, um das Signal zu empfangen. Und tatsächlich, ein leises tok tok… war zu hören. Jetzt noch die genaue Richtung und dann fahren und suchen. Nach 10 Min. ein neuer Berg und ein neuer Versuch. Und wieder tok tok… aber
deutlich lauter, wir sind auf dem richtigen Weg. Aber außer einigen Antilopen und Giraffen haben wir nichts weiter gefunden.
Zum Lunch fuhren wir zur Lodge zurück wo einige Bewohner des Dorfes selbstgefertigte Andenken anboten. Unser prima Koch hatte auch zum Lunch wieder seine ganze Kunst gezeigt, und wir waren vollauf zufrieden. Ab 15:00 Uhr ging es dann wieder in die Wildnis, nach weiteren 15 Min. Suchen sehen wir plötzlich zwei Nashörner vor uns auf einer Lichtung. Nun wird mit Kamera und Fernglas nachgeschaut. Unser Oscar hat Markierungen an den Ohren, die ihn unverwechselbar machen. Doch bei diesen beiden ist er nicht dabei. Weitersuchen, der Empfänger sagt uns aber, dass Oscar ganz in der Nähe sein muss. Unser Guide verlässt das Auto und verschwindet im Dickicht. Nach wenigen Minuten kommt er zurück und hat Oscar nur hundert Meter von uns entfernt entdeckt. Wir fahren dieses Stück zur nächsten Lichtung, und dann steht Oscar mit einem weiteren Nashorn sehr nah vor uns, es sind nur 25 m. Gespannt verfolgen wir wie sich die Nashörner das Gras schmecken lassen. In den letzten Wochen hat es viel geregnet, und so ist überall frisches saftiges Gras gewachsen, was den Tieren natürlich viel besser schmeckt als das trockene Heu, dass noch vor wenigen Wochen die einzige Nahrungsquelle war. Nach einiger Zeit verabschieden sich die Nashörner in ein Dickicht, und wir fahren nun weiter auf der Suche nach weiteren Nashörnern und den Elefanten, die auch hier im Reservat leben. Aber wir sehen (nur) einige Giraffen, Impalas und Gnus.
Als es schon langsam dämmerte und wir auf dem Weg zurück zum Camp waren, lag da doch tatsächlich einer der 11 Löwen, die es hier gibt, fast auf unserem Weg. Schnell noch ein paar Fotos und schon war es dunkel, wir fuhren zur Lodge zurück. Das Dinner haben wir uns heute aber so was von verdient, ein erfolgreicher Tag geht zu Ende.
Tag 3: Heute wollen wir aber die Elefanten finden. Schon früh vor Sonnenaufgang geht es los. Wir fahren an der Stelle vorbei an der wir gestern Oscar getroffen haben, biegen aber rechts ab in einen schmalen, fast zugewachsenen Weg. Nachdem wir einen schmalen Fluss durchfahren haben, geht es steil bergauf. Nach 2 steilen und steinigen Kilometern sind wir auf dem Bergplateau angekommen. In der Ferne sehen wir die ersten Zebras, die sich in der nun aufgehenden Sonne das frische Gras schmecken lassen. Sie nehmen von uns kaum Notiz, nur der Hengst der Gruppe verfolgt uns mit seinen aufmerksamen Blicken. Nur Augenblicke später sehen wir eine Gruppe Gnus, die aber schnell hinter einem Grad verschwinden. Unser Guide sucht nun wieder mit dem Senderempfänger nach den Elefanten, die geschätzt so etwa 2-3 km von uns entfernt sein müssten. Die Fahrt geht nun wieder bergab in den ziemlich dichten Busch in dem wir auch die Elefanten vermuteten. Aber wenn sie nicht zufällig auf dem Weg sind, hat man hier keine Chance sie zu finden. Und so kam es auch, keine Spur von den Riesen obwohl der Empfänger sagte, dass sie hier nur 50 bis 100 m entfernt waren.
Genauso erging es uns anschließend auch mit den Wildhunden auf die wir es nun abgesehen hatten. Alles in allem ein
nicht so erfolgreicher Morgen, aber super schöne Landschaft und Spannung pur auf dem Safariwagen.
Da wir nach dem Frühstück bis zum späteren Nachmittag kein weiteres Programm hatten, ließen wir die Nachmittagsfahrt ausfallen und fuhren in das etwa 100 km entfernte Hluhluwe/Umfolozi Game Reserve. Aber auch da hatten wir kein Elefantenglück, ein einziger Elefantenbulle zeigte sich, der auch noch mehr als 200 m entfernt war. Dafür aber an verschiedenen Stellen mehrere Nashörner und viele andere Tiere.
Tag4: Am letzten Tag dieser Exkursion wollten wir nun endlich das Adoptivnashorn Hope besuchen. Der Circus Krone hat dieses Nashorn adoptiert und sorgt mit ihren Spenden dafür, dass es in einem Aufzuchtgehege beschützt aufwachsen kann, bevor es später wieder im Somkhanda Gebiet ausgewildert werden soll. Mit den Spendengeldern werden nicht nur die schwerbewaffneten Ranger und ihre Ausrüstung bezahlt. Es werden auch Arbeitsplätze und somit Verdienstmöglichkeiten für die heimische Bevölkerung geschaffen, die dann nicht mehr auf die Wilderei als einzige Einkommensmöglichkeit angewiesen sind. Wir verlassen Somkhanda und fahren in das Aufzugsgehege. Drei Mitarbeiterinnen erwarten uns schon. Mit ihnen gehen wir zu einem 3 ha großen Gelände in dem vier Jungnashörner aufgezogen werden. Sie alle haben als Baby ihre Mutter durch die Wilderei verloren. Nur mit viel Arbeit und Einsatz können diese Nashörner überleben. Aber nun, so scheint es, haben sie das Schlimmste überstanden und sehen einer hoffentlich besseren Zukunft entgegen. Die Mitarbeiter locken die Nashörner mit Milch und Leckerlies an den Zaun und nach und nach kommen sie aus dem Busch. Nun steht Hope direkt vor uns, und Jana kann ihr Nashorn streicheln und füttern. Ein aufregender Moment. Jetzt sehen wir auch, dass sich der ganze Aufwand lohnt und die Tiere eine echte Chance haben zu überleben. Auf der Rückfahrt zur Lodge zeigte uns unser Guide, Chenin, noch einige Schädel von Nashörnern, die Wilderern zum Opfer gefallen sind, und bei denen man ganz deutlich die Einschusslöcher und die Spuren der „Pangas“ vom Abschlagen der Hörner sehen konnte.
Tag 5: Vor unserer Rückfahrt nach Johannesburg trafen wir noch einige der schwer bewaffneten Ranger, die 24 Stunden – 7 Tage lang, für den Schutz der Nashörner im Einsatz sind. Sie berichteten uns von ihrem gefährlichen Job und dass die schwere Bewaffnung nicht umsonst getragen wird. Frau Jana Lacey-Krone bedankte sich bei den Rangern mit einer kurzen Ansprache und versprach, das Projekt auch weiterhin zu unterstützen.